Nachhaltigkeitsstrategie und Berichterstattung
Wachsender Stellenwert
Ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist für immer mehr Kunden, interne und externe Stakeholder eines Unternehmens ein must-have.
Ab dem Jahr 2025 ist eine sehr große Zahl an Unternehmen zu einem offenen Nachhaltigkeits-Reporting verpflichtet. Beispielsweise ca. 1300 Unternehmen in Österreich, in der EU geschätzt 50.000. Ab 2026 bis 2028 folgt eine Berichtspflicht für alle Klein- und Mittelbetriebe.
Wenn Sie sie dazu frühzeitig die für Ihr Unternehmen wichtigen Themen erfassen, deckt die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur die Rechtsvorschriften, sondern bietet Ihnen viel strategischen Mehrwert in Form von gesteigerter Mitarbeitermotivation, verstärktem Vertrauen eingebundener Stakeholder, und neue wirtschaftliche Chancen. Dazu eignen sich folgende Schritte:
Wesentlichkeits-Analyse neu
In bisher veröffentlichten Nachhaltigkeitsberichten sind meist Interessen des Unternehmens denen von externen Stakeholdern gegenübergestellt.
Mit der Novellierung des Materiality Assessment durch den ESRS ergeben sich folgende Änderungen der Prüfungspflicht:
- Doppelte Materialität: Nachhaltigkeitsaspekte sind nun einerseits inside-out, d.h. hinsichtilch positiver oder negativer Wirkung des Unternehmens, andererseits outside-in, also hinsichtlich wirtschaftlicher und sonstiger Auswirkungen auf das Unternehmen zu untersuchen.
- Die zu untersuchenden Nachhaltigkeitsaspekte sind im ESRS klar vorgegeben, dadurch kann nicht mehr wie früher jedes Unternehmen seine Themengruppen des Nachhaltigkeitsberichtes individuell erfinden. Das ermöglicht endlich Vergleichbarkeit und ein "an einem Strang ziehen".
Die als wesentlich identifizierten Aspekte aus beiden Betrachtungen, outside in und inside out, sind ´die Basis für die Erstellung von Strategien, Maßnahmen, und auch für die Inhalte des verpflichtenden Berichtes.
Strategiephase
Hier können Sie einen großen Mehrwert aus der Arbeit ziehen, die Ihnen die CSRD auferlegt.
- Nützen Sie wirtschaftliche Chancen und Risiken aus dem Thema Sustainability direkt in ihrer Unternehmensstrategie.
- Durch die Breite des Themas Nachhaltigkeit ist es schwierig, so zu priorisieren, dass sich im Idealfall die ganze Belegschaft mit dem Ergebnis identifiziert. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das alle bewegt. Mit einer möglichst offenen Einbindung ihrer Mitarbeiter in Ihren Strategieprozess entstehen die besten Lösungen, Fokus und Vertrauen. Klare Leitplanken dazu werden durch das Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse gesetzt.
- Kennzahlen und KPIs für Ihre wesentlichen Nachhaltigkeitsprojekte und -maßnahmen legen Sie am besten in einem Schritt zusammen mit dem Konzept für das Nachhaltigkeits-Reporting fest, denn dies spart doppelte Arbeit.
Steuerung: Konzept zu Reporting und Nachhaltigkeitsbericht
Es geht um folgende Fragen:
- Welche Daten sind zur Steuerung und Nachverfolgung ihr Nachhaltigkeitsprojekte und Maßnahmen gut geeignet (und damit im Normalfall wesentlich und berichtspflichtig), welche Daten sind aufgrund von gesetzlichen Reporting-Vorschriften zusätzlich erforderlich?
- Welche Daten sind bereits im Unternehmen vorhanden, und in welchem Reifegrad?
- Wer soll welche Daten wie oft und in welcher Granularität berichten? Die Entscheidung dazu hat Einfluss auf Bewusstseinsbildung, Datenqualität, aber auch auf Arbeitszeit und Kosten. Zum Teil ist die Struktur rechtlich vorgegeben, z.B. Zeitrahmen identisch mit finanzieller Berichtslegung.
- Welches Tool verwenden Sie für dezentrale Datenerfassung, Reporting und Prüfbarkeit? Dazu gibt es ausgereifte IT-Systeme wie beispielsweise das ESG-Cockpit. Lösungen in Excel, google docs etc. sind zum Beginnen möglich, steigern jedoch den Zeit- und Kostenaufwand.
- Möchten Sie neben dem trockenen Reporting einen „Hochglanz“ Nachhaltigkeitsbericht als Option für Ihre Kunden, Stakeholder und Ihr employer branding erstellen?
Implementierung
Projekte
Bei bekannten, wiederholbaren Themen wie z.B. der Installation einer Photovoltaikanlage eignet sich Wasserfall-Projektmanagement anhand von Vergleichsprojekten.
Viele Nachhaltigkeitsprojekte enthalten jedoch Unsicherheit, komplexe Abhängigkeiten und Zielkonflikte. In solchen Fällen ergeben agile Methoden mit zyklischer, schrittweiser Umsetzung, schlanker Struktur, Offenheit, klaren Rollen die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit.
Reporting
Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsreportings ist für sich selbst ein Projekt. Hier eignet sich ebenfalls eine zyklische Herangehensweise, d.h. Sie beginnen mit kleinen Abschnitten, nicht überall gleichzeitig. Der große Umfang von Reports nach GRI oder ESRS lässt sich sowohl thematisch, als auch organisatorisch sehr gut in Etappen stückeln. Das Reporting dient einerseits der Effizienz und Effektivität Ihrer Nachhaltigkeitsprojekte, andererseits Ihrer obligatorischen Berichterstattung. Ebenfalls unterstützt das Reporting die Qualität der nächsten Wesentlichkeits-Analyse, damit schließt sich der Kreis.
Wenn Sie Beratung oder Unterstützung bei Themen von Wesentlichkeits-Analyse, Strategiephase, Reporting bis zur Implementierung benötigen, melden Sie sich. Gerne berate ich Sie persönlich oder empfehle Ihnen geeignete Partner.